Die Mitglieder der SAVO führen Untersuchungen auf erbliche Augenerkrankungen durch. Ziel der Augenuntersuchung ist, mögliche erbliche Augenerkrankungen frühzeitig zu erkennen, um dem Züchter und dem Zuchtverband in seinem Bestreben, ausschliesslich mit gesunden Tieren zu züchten, zu unterstützen.

Die Zahl der erblichen Augenerkrankungen ist sehr gross und bei vielen Hunderassen sind bereits mehrere erbliche Augenerkrankungen vorhanden. Je nach Land kann die Häufigkeit einzelner Augenerkrankungen grösser oder kleiner sein. Dies hat damit zu tun, dass in den einzelnen Ländern (und Kontinenten) unterschiedliche Zuchtlinien bestehen, sodass in einigen Ländern bestimmte Augenkrankheiten häufig, in anderen Ländern selten vorkommen.

Durch den heutzutage üblichen Einsatz von Zuchttieren aus verschiedenen Ländern, wird zwar der genetische Pool erweitert (was notwendig ist), aber andererseits besteht die Gefahr, dass plötzlich eine erbliche Augenerkrankung "eingeschleppt" wird.

Dies geschieht vor allem über Tiere, die "Träger" einer Mutation sind. "Träger" haben ein normales und ein mutiertes Gen, wobei bei rezessiv vererbten Krankheiten (=häufig) das normale Gen dominiert, und die Tiere keine klinisch erkennbare Veränderung zeigen. Solche "Träger" können jedoch das mutierte Gen an die Nachkommen vererben, sodass plötzlich eine Erkrankung bei den Nachkommen auftritt, die man zuvor in der Zuchtlinie nicht gesehen hat.

Die Kombination aus Augenuntersuchung und Gentests kann die Wahl von Zuchttieren sehr gut unterstützen!

Gentests (wo bereits etabliert) können Mutationsträger, welche bei einer Untersuchung als "gesund" beurteilt werden, erkennen. Umgekehrt können durch eine Augenuntersuchung all jene erblichen Erkrankungen gesehen werden, für die es keine Gentests gibt. Darunter fallen auch Erbkrankheiten, die durch verschiedene Mutationen verursacht werden. Gentests hingegen sind immer nur für eine einzelne Mutation gültig.